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Freiwilligenarbeit und der Naturpark

Zukunftsvisionen und Entwicklungsperspektiven

Gepflegte Almen sind eines der Aushängeschilder Österreichs und stellen einen bedeutenden Teil seiner Identität dar. Zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitern, wie denjenigen der Umweltbaustellen des Oesterreichischen Alpenvereins (OeAV), ist es zu verdanken, dass sich Mensch und Tier noch lange an den heimischen Bergwiesen erfreuen können – dahinter steckt aber harte Arbeit. Mitunter auch der Schweiß einer Gruppe junger Österreicher, die eine Woche lang auf der Elsalm oberhalb der Naturparkregion Finkenberg und Tux schwenden.

In sieben Tagen erschuf Gott die Welt – und in sieben Tagen versuchten auch die ehrenamtlichen Projektteilnehmer, sich für den Erhalt der Almflächen einzusetzen. Zwischen dem 8. und 14. September haben sie in Zusammenarbeit mit der bewirtschaftenden Agrargemeinschaft die Pflege und den Schutz der Weideflächen rund um die Elsalm am Rande des Hochgebirgs-Naturparks Zillertaler Alpen in Angriff genommen. Zwischen 1.800 und 2.000 m Seehöhe wurden Strauch- und Holzgewächse entfernt. Unmittelbares Ziel dieses intensiven Arbeitseinsatzes war es, bereits verlorene Weideflächen wieder zurückzugewinnen und damit die Futtergrundlage sowie –qualität für das Vieh zu verbessern. Hermann Erler, Bürgermeister der Naturparkgemeinde Tux, äußert sich begeistert über das Projekt: „Mich freut es vor allem, dass es mit diesen Projekten zur Instandhaltung der Almen einen tollen Schulterschluss zwischen den Bewirtschaftern und dem Naturpark gibt.“

Seit Jahren ist die Elsalm Standort derartiger Projektwochen – gemeinsam mit der Naturparkbetreuung setzt die Agrargemeinschaft Zeichen für die langfristige Erhaltung als Milchalm, aber auch für den Naturschutz. Denn mit der Unterstützung der Freiwilligen hat man in den letzten Jahren den sogenannten „Naturschutzplan auf der Alm“ umgesetzt. Mit diesem vom Land Tirol geförderten Projekt wurden ausgewählte Almen unterstützt, die sich dem Schutz bzw. der Entwicklung besonderer Lebensräume verschrieben haben. Die Elsalm bezeichnet Willi Seifert, Geschäftsführer des Hochgebirgs-Naturparks Zillertaler Alpen, als „Schatz in der Naturparkregion“, denn sie beheimate viele unterschiedliche und wertvolle Lebensräume, wie etwa eine große von Kalktuffquellen gespeiste Feuchtfläche, artenreiche Bürstlingsrasen oder herrliche Lärchen-Zirben-Wälder. Nicht nur deswegen stellt das Gebiet der Elsalm einen wichtigen Teil für die geplante Erweiterung des Hochgebirgs-Naturparks im Bereich der Tuxer Alpen dar. 2014 sollen diese Bestrebungen Konturen annehmen.

Obmann Alfred Kreidl freue sich über die gute Zusammenarbeit zwischen der Agrargemeinschaft, der Naturparkverwaltung und dem Alpenverein und stehe einer Erweiterung des Naturparks grundsätzlich positiv gegenüber. Es sei jedoch noch notwendig, dass sich alle Mitglieder der Agrargemeinschaft mit dieser Thematik beschäftigen, was im Rahmen einer der nächsten Versammlungen stattfinden werde. Auch Bürgermeister Hermann Erler sieht in einer Erweiterung des Hochgebirgs-Naturparks Chancen und Perspektiven für das Tuxer Tal. Allerdings müsse der anstehende Prozess unbedingt im Dialog mit den Grundeigentümern geführt werden. Das sieht auch Naturpark-Geschäftsführer Willi Seifert so und ortet in diesem Dialog auch eine sehr gute Gelegenheit, mögliche Vorbehalte oder Bedenken auszuräumen.

„Das Projekt auf der Elsalm ist eine von jährlich durchschnittlich 15-20 österreichweiten Umweltbaustellen des OeAV, die seit dem Jahr 1985 dank der Arbeit tatkräftiger Freiwilliger zustande kommen.“, berichtet Thimo Fiesel von der Alpenvereinsjugend. Die regelmäßige Pflege der heimischen Almen zielt auf ihre Erhaltung als Erholungs-, Erlebnis- und nicht zuletzt als Wirtschaftsraum für Menschen ab und soll einen geschützten Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten bewahren.

 
 
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