Wie können Schutzgebiete und Tourismus zusammenarbeiten - wo kann man sich gegenseitig unterstützen,wo trifft man auf Interessenskonflikte? Diese und viele weitere Fragen wurden im Rahmen der Tagung Netzwerk Land in Klagenfurt von rund 70 Teilnehmern aus dem In- und Ausland diskutiert. Der Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen berichtet von seinen Erfahrungen aus einer touristisch intensiv genutzten Region, in der sehr gute Vorzeigeprojekte entwickelt wurden. Die Region vertraten Christian Rauch vom Naturpark-Partnerbetrieb "Hotel Neuwirth", GF Heinz Kröll von der Sennerei Zillertal und GF Willi Seifert, Katharina Weiskopf und Carola Breu vom Naturparkteam.

Im Jahr 2007 wurden die Kooperation "Naturpark-Partnerbetriebe"  ins Leben gerufen. Ein Naturpark-Partnerbetrieb ist ein qualitätsgeprüfter Beherbergungsbetrieb, der sich durch sein Angebot verstärkt mit den Idealen und der Philosophie des Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen identifiziert. Ein Partnerbetrieb muss verschiedene Qualitäts-Kriterien erfüllen, bekennt sich zur Philosophie des Naturparks und bringt den Naturparkgedanken direkt an den Gast. Neben der kostenfreien Teilnahme an den Naturpark-Wanderungen sowie Eintritt in die Naturparkausstellung in Ginzling verwenden die Partnerbetriebe verstärkt regionale Lebensmittel. Über 100 Betreibe nehmen an dieser Kooperation teil.

Als zweites Projekt wurden das Sommerprogramm des Naturparks vorgestellt. Der Naturpark organisiert von Mai bis Oktober über 200 geführten Wanderungen für die Tourismusverbände Mayrhofen - Hippach und Tux - Finkenberg. Die Palette reicht dabei von Kinder- und Familienangeboten über Kräuterwanderungen, Lamatrekking, Gletscherexkursionen, Wildtierbeobachtungen bis hin zu archäologischen Erkundungstouren und Naturfotografie. Neu im Programm sind Freiwilligeneinsätze bspw. mit Pflegearbeiten auf Almen. Zudem bietet der Naturpark in vier Ausstellungen Einblicke in die Welt der Eisriesen, Steinböcke und Bergbauern.

Ein neues Highlight, das ihm Sommer 2013 gestartet wurde, ist das Rangerprogramm. Von Anfang Juli bis Mitte September sind die Ranger zwei mal pro Woche in der Naturparkregion auf den Wanderwegen unterwegs. Bei ihren Einsätzen informieren sie die Gäste über das Schutzgebiet und seine Besonderheiten. Mit Spektiv und Fernglas werden Details in Nah und Fern erlebar. Bei ihren Einsätzen achten sie auch auf Sauberkeit auf den Wegen, unterstützen Freiwilligenaktionen und Naturschutzprojekt.

Das Naturparkteam konnte viele neue Anregungen von der Tagung mitnehmen. Der Naturpark Karwendel zeigte die Ebenen der gegenseitigen Integration (strukturell, strategisch, inhaltlich) als Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Zusammenarbeit auf. Weitere interessante Projekte waren "Naturpark-Erlebnis Steiermark" und "Naturerlebnis Kärnten".