Forschern über die Schulter geschaut
Der Vogelzug übers Pfitscher Joch in den Süden…
Es ist mal wieder Vogelzugzeit! Millionen von Vögeln ziehen in ihre Winterquartiere in den Süden. Eine der wichtigsten Flugrouten über die Alpen in Österreich führt über das Pfitscher Joch im Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen. Vor allem die am Tag ziehenden Vögel vermeiden es nämlich hohe Berge zu überfliegen und wählen lieber niedrige Alpenübergänge. Die meisten Vögel ziehen von September bis Ende Oktober bei uns durch. Sie fliegen vom Inntal oder über den Gerlospass ins Zillertal und von dort über das Pfitscher Joch weiter nach Sterzing.
Diese Flugroute ist für viele kürzer als die Strecke über den Brenner. Was die meisten Menschen kaum wahrnehmen, können Ornithologen mit genauen Beobachtungen und Radarmessungen erfassen. Rund 70 verschiedene Zugvogelarten wurden am Pfitscher Joch bis jetzt nachgewiesen. Unter den häufigsten Arten befinden sich Buchfink, Rauchschwalbe und Erlenzeisig. Ein Blick in den Himmel lohnt sich also zur Zeit. Wir wünschen einen guten Flug!
Mehr Info zu den Zugstrategien der Vögel:
- Langstreckenzieher, überwintern südlich der Sahara, wenn sie aus Europa kommen. Beispiele sind hier die Rauschschwalbe, Mauersegler und Gartenrotschwänze.
- Kurzstreckenzieher, überwintern nördlich der Sahara und verlassen ihr heimatliches Revier. Ein Beispiel ist das Sommergoldhähnchen.
- Teilzieher sind Zugvögel, bei denen ein Teil der Population im Winter am Vogelzug teilnimmt und in den Süden zieht, ein Teil jedoch im Brutgebiet verbleibt. Ein Beispiel ist der Buchfink, bei dem nur das Weibchen im Herbst in den Süden zieht, während das Männchen zurückbleibt. Auch Goldammer, Mönchsgrasmücke, Rotkehlchen, Star, Stieglitz und Zilpzalp sind Teilzieher.
- Standvögel, wie die Kohlmeise, bleiben das ganze Jahr im gleichen Revier.
- Wetterzieher, ziehen nur bei schlechtem Wetter (Schneefall oder Minusgraden) wie der Mäusebussard.